Hier kannst Du Dir schon mal ein Video zur Evolution ansehen (mit DGS).

Und hier ist ein Video mit Untertiteln von Planet wissen.


Evolution - was ist das?

Evolution beschreibt die Entstehung und allmähliche Veränderung von Lebewesen durch bestimmte Mechanismen, wie z.B. Auslese, Mutation und Rekombination. 

Dazu gehören die Evolutionsgeschichte und die Evolutionstheorien.


Kreationismus

Seitdem der Mensch auf der Erde lebt, hat er sich gefragt, wo er herkommt. Die noch heute exisitierende Vorstellung für manche ist die sogenannte Schöpfungsgeschichte oder, nach dem lateinischen Begriff für Schöpfung "creatio", auch Kreationismus.

Sie beschreibt die Entstehung der Welt, aller Lebewesen und des Menschen durch einen Schöpfer (Gott). Viele Jahrhunderte lang bis zur heutigen Zeit glaubten und glauben viele Menschen, dass wir so entstanden sind. 

Folgende Kernpunkte sind darin enthalten (sie entstammen dem Alten Testament, das in allen drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam die Grundlage bildet):

  1. Die Erde ist nach Berechnungen in den Angaben des Alten Testaments grob 10.000 Jahre alt.
  2. Die Erde wurde von Gott in 6 Tagen erschaffen.
  3. Das Aussterben von Lebewesen (z.B. die Saurier) wird durch die Große Sintflut erklärt.
  4. Alle Lebewesen wurden in ihrer heutigen Form von Gott geschaffen. Sie verändern sich nicht. 

Strenggenommen ist die Schöpfungsgeschichte damit keine Evolutionstheorie, da sie die Veränderlichkeit der Lebensformen ablehnt!

 

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Alter der Erde, den Skeletten der Saurier und anderer ausgestorbener Lebewesen können den Kreationismus nicht aufrecht erhalten. Sie widerlegen ihn:

  1. Radiologische Untersuchungen der Erde zeigen, dass sie 3,5 Milliarden Jahre alt ist.
  2. Für eine Sintflut, wie sie im Alten Testament beschrieben wird, lassen sich keine Belege finden.
  3. Die Lebewesen verändern sich, wie man an Funden, genetischen Untersuchungen zur Verwandtschaft und der Entwicklung im Vergleich mit heutigen Lebensformen sehen kann.

Systematisierung

Carl von Linné war ein schwedischer Naturforscher des 18. Jahrhunderts. Er legte den Grundstein für die moderne Evolutionstheorie, stellte aber selbst kaum Überlegungen dazu an. 

 

Was hat er gemacht?

Er hat alle bekannten Pflanzen und Tiere nach ihren Merkmalen sortiert und festgestellt, dass alle mehr oder weniger ähnliche Merkmale haben.

Zum Beispiel:

Alle Pflanzen haben folgenden gemeinsamen Merkmale:

  1. Sie sind nicht in der Lage, sich von ihrem Ort weg zu bewegen.
  2. Sie haben Wurzeln.
  3. Sie brauchen Wasser und Sonne, sonst sterben sie.
  4. Große Teile von ihnen sind meist grün.
  5. Sie fressen keine anderen Pflanzen oder Tiere, um zu überleben.

Alle Tiere haben auch gemeinsame Merkmale, die sie aber gleichzeitig von den Pflanzen unterscheiden:

  1. Sie können sich von ihrem Ort weg bewegen.
  2. Sie haben keine Wurzeln.
  3. Sie brauchen außer Wasser noch weitere Nahrung.
  4. Sie sind meist nicht grün.
  5. Sie fressen andere Pflanzen oder Tiere.

Damit hatte er zwei Reiche: Pflanzen und Tiere. Aber auch innerhalb der Pflanzen und Tiere gibt es mehr oder weniger ausgeprägte Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Sein ganzes Leben hat er jede bekannte Pflanze und jedes bekannte Tier betrachtet, systematisiert und in Kategorien eingeordnet. Sein Lebenswerk "Systema Naturae" (Das System der Natur) beschreibt 15.000 Pflanzen- und Tierarten. Er war ein sehr genauer und fleißiger Mensch. 

Sein System erlaubte es ihm auch, den Pflanzen und Tieren entsprechende Namen zu geben, an denen man bis heute erkennen kann, welche zusammen gehören. Entsprechend der damaligen Wissenschaftssprache Latein sind sie alle bis heute mit lateinischen Namen versehen.

Durch die gemeinsamen Merkmale wird auch schon die erste Verwandtschaft deutlich.

Da es zu seiner Zeit noch nicht so viele wissenschaftliche Erkenntnisse gab wie heute, hat er manchen Fehler in seinem System gehabt. Das ändert aber nichts an seiner großartigen Leistung, mit der er die Grundlage für die Evolutionstheorien und die moderne Biologie gelegt hat.

Evolutionstheorie nach Lamarck

Jean-Baptiste Lamarck war ein französischer Naturforscher. Er entwickelte ungefähr ein halbes Jahrhundert nach Linnés "Systema Naturae" am Anfang des 19. Jahrhunderts eine eigene Evolutionstheorie. 

Er ging davon aus, dass Tiere alle Verhaltensweisen an ihre Nachkommen weiter vererben. Wenn z.B. eine Giraffe während ihres Lebens den Hals streckt, um an die saftigen Blätter heranzukommen, dann werden ihre Kinder längere Hälse haben.

Zusammenfassend ist seine Theorie:

  1. Als Grundlage dient das innere Bedürfnis der Lebewesen sich durch ihr Verhalten an die Umwelt anzupassen.
  2. Der Gebrauch oder Nichtgebrauch der Organe führt zur stärkeren Ausbildung oder Rückbildung dieser Organe.
  3. Die Anpassungen werden weitervererbt.

Leider haben sich die Ansichten Lamarcks als nicht richtig erwiesen. Dennoch ist sein Verdienst hoch: Er hat sich von der gültigen Schöpfungslehre abgewendet und als Erster eine andere Erklärung gesucht.

Evolutionstheorie nach Darwin

Charles Darwin lebte im 19. Jahrhundert und änderte mit seiner Evolutionstheorie das gesamte Weltbild. Mit dem Schiff "Beagle" umrundete er viele Teile der Welt.

Hier siehst Du, wo er überall rumgefahren ist:

Seine Erkenntnisse aus der Reise verarbeitete Darwin 20 Jahre lang in seinem Buch "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" (erschienen 1859). Er entwickelte seine Theorie der Entstehung und Entwicklung der Arten auf der Grundlage seiner Beobachtungen. Folgende Kernaussagen hat er getroffen:

  1. Reproduktion:
    Alle Tierarten und Pflanzenarten erzeugen mehr Nachkommen als zur Erhaltung ihrer Art notwendig sind.
  2. Variation:
    Die einzelnen Individuen sind in ihren Merkmalen stets etwas unterschiedlich.
  3. Selektion:
    Individuen, die zufällig etwas besser an ihre Umwelt angepasst sind, haben einen Vorteil und überleben häufiger und länger. Dadurch können sie mehr Nachkommen produzieren, die ihre besseren Erbanlagen auch haben.
  4. Vererbung:
    Die etwas anderen Erbanlagen können an die nächste Generation weitervererbt werden.

Insgesamt umfasst sein Spruch "Survival of the fittest" (auf deutsch: Überleben der am besten Angepassten - NICHT "Überleben des Stärkeren", das ist eine falsche Übersetzung!) zusammen mit einem anderen Spruch ("Struggle for life" - "Kampf ums Überleben") alle diese Erkenntnisse am besten.

 

Synthetische Theorie der Evolution

In der "Synthetischen Theorie der Evolution" werden die Erkenntnisse der Untersuchungen in diesem Bereich zusammengefasst. Sie stammen aus allen möglichen Wissenschaftsdisziplinen und bestätigen und erweitern die Theorie Darwins.

Dazu gehören: Erkenntnisse aus Genetik, Molekularbiologie, Sprachwissenschaften, Stammbaumanalysen, Geobiologie und andere Wissenschaftszweige. 

 

Wichtige Mechanismen der Synthetischen Theorie der Evolution sind:

  1. Mutation und Rekombination
    Mutationen sind spontan durch chemische oder physikalische Einwirkungen auftretende Veränderungen der DNA; Rekombination die Durchmischung der DNA für die Nachkommen, vor allem ist hier das Crossing Over in der Prophase I der Meiose wichtig.
  2. Anpassungsselektion
    Individuen, die an ihre Umwelt besser angepasst sind, haben mehr Nachkommen als weniger gut angepasste. Dadurch verbreiten sie ihre besser angepassten Gene stärker und mit der Zeit haben alle Individuen einer Art diese "besseren Gene".
  3. Artbildung durch Isolation
    Werden Mitglieder einer Art so voneinander getrennt, dass zwischen ihnen keine Nachkommen mehr produziert werden können, entwickelt sich jede Teilart von ihnen je nach ihrer eigenen Umwelt unterschiedlich weiter. So entstehen mit der Zeit neue Arten, die miteinander keine Nachkommen mehr produzieren können. Eine solche Trennung kann z.B. passieren, wenn geologische Prozesse, wie Gebirgsbildungen, Erdbeben, die Landmassen trennen oder Vulkanismus, stattfinden.

Rätsel Dich fit!

Hier findest Du ein Quiz zu den Evolutionstheorien.