El Niño

Die Bezeichnung kommt aus dem Spanischen und heißt "Das Kind". Gemeint ist hier doch tatsächlich das Christuskind, da dieses Phänomen um die Weihnachtszeit auftritt. 

Doch was ist der El Niño?

Er ist eine Wetteranomalie, also ein nicht normales Wetter, zwischen dem südostasiatischen Raum (vor allem Indonesien und Australien) und Südamerika.

In bestimmten Abständen, oft alle 7 Jahre, tritt dieses Phänomen auf.

Schema zum El Nino | By Original: Geografik Vector: Mrmw [CC0], via Wikimedia Commons
Schema zum El Nino | By Original: Geografik Vector: Mrmw [CC0], via Wikimedia Commons

In den beiden Bildern siehst Du die Windbewegungen und Meeresströmungen in normalen Jahren und im El Niño-Jahr.

Eine wichtige Rolle spielt hier der Humboldtstrom. Benannt wurde er nach Alexander von Humboldt, den Mitbegründer der Humboldt-Uni in Berlin. 

Das ist eine kalte Meeresströmung, die an den Anden entlang von der Antarktis nach Norden fließt und auf der Südseite des Äquators nach Westen umschwenkt, sich dabei erwärmt und - wie ein Fluss - in einen anderen Strom mündet (den Südäquatorialstrom).

Situation in normalen Jahren

Normalerweise speist der kalte, nährstoffreiche Humboldtstrom die Gewässer vor den Anden. Sie sind um einige Grad kälter, weil der Humboldtstrom aus den Tiefen des Ozeans durch die Passatwinde nach oben getrieben wird. Seine reichhaltigen Nährstoffe (vor allem den Plankton) bringt er mit und sorgt für reiche Fischschwärme - wunderbar für die Fischer vor Ort.

Diese Wasserströmung ist von der Luftzirkulation obendrüber begleitet. Doch langsam.

Vor den indonesischen Inseln ist das Wasser durch die starke Sonneneinstrahlung sehr warm (ca. 28°C). Die Luft wird darüber erwärmt und steigt massiv auf. Dadurch entsteht ein Tiefdruckgebiet. 

Situation im El Niño-Jahr

Im El-Niño-Jahr ist der Passatwind aber nicht stark genug, um den nötigen Auftrieb zu geben. Der Humboldtstrom wird schwächer und hört sogar ganz auf zu strömen. Da das kalte, nährstoffreiche Wasser von unten nicht mehr nachgeliefert wird, erwärmt sich der Pazifik vor Südamerika und es fehlen die Nährstoffe - mit dem Absterben des Planktons (es ist zu warm) bricht die ganze Nahrungskette zusammen und die Fisch-Schwärme schwimmen weg und können nun nicht mehr gefangen werden. Das ist eine wirtschaftliche Katastrophe für sie!

Auf der südamerikanischen Seite des Pazifik sind während eines El Niño Überschwemmungen an der Tagesordnung, auf der anderen Seite (in Südostasien und Australien) kommt es hingegen zu extremen Dürreperioden. 

Die letzte große El-Niño-Katastrophe war im Jahr 1997/98. Unfassbare Regenschauer in Peru gingen mit Hitzeperioden in Australien und gewaltigen Brandflächen in Indonesien einher. Insgesamt verloren mehr als 23.000 Menschen ihr Leben auf beiden Seiten des Pazifiks.  

Der El Niño ist aber nicht nur für diese klimatischen Extreme verantwortlich, sondern beeinflusst auch das globale Klima. Wie das passiert, ist derzeit noch nicht ganz klar. 

In der FAZ ist ein sehr guter Artikel dazu veröffentlicht, ebenso eine animierte Grafik, wie dieses Wetterphänomen entsteht.


Rätsel Dich fit!

Nee, ist noch kein Rätsel da. Schreib mir doch eine Frage auf ;-)


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