Schwangerschaft & Geburt


Zusammenfassung

In dieser Zusammenfassung bekommst du einen Überblick über das Gebiet - das musst du mindestens wissen.

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Zusammenfassung Schwangerschaft und Gebu
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Entwicklung des Menschen

Der Mensch durchläuft in seinem Leben einige Phasen:

  1. Befruchtung
  2. Schwangerschaft und Geburt
  3. Säuglings- und Kleinkindphase
  4. Schulalter
  5. Pubertät
  6. Erwachsenenalter (Adoleszenz)
  7. Greisenalter und Tod.

Um die ersten beiden Phasen werden wir uns etwas detaillierter kümmern.

 

Vorab zur Einstimmung: Schau dir diesen Film an.


Weibliche Geschlechtsorgane und Zyklus

weibliche Geschlechtsorgane | By original: Tsaitgaist derivative: Jaax (File:Female anatomy with g-spot-en.svg) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
weibliche Geschlechtsorgane | By original: Tsaitgaist derivative: Jaax (File:Female anatomy with g-spot-en.svg) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Zu Beginn des Zyklus reift in einem der beiden Eierstöcke eine Eizelle (Oozyte) heran. Dieser Vorgang wird hormonell durch die Hirnanhangdrüse und die Eierstöcke, die auch Hormone produzieren, gesteuert.

Die Oozyte "springt" in den Eileiter (= Eisprung) und wird nun durch Härchen im Eileiter in Richtung Gebärmutter geschoben. 

Zur gleichen Zeit baut sich in der Gebärmutter die Schleimhaut auf. Sie ist stark durchblutet und bereitet sich damit darauf vor, eine befruchtete Eizelle aufnehmen und mit Nahrung versorgen zu können.

 

Wird das Ei nicht befruchtet, stößt die Gebärmutter die Schleimhaut ab - die Frau bekommt die Regelblutung. Anschließend beginnt der Prozess von vorn. Dieser Vorgang dauert etwa einen Monat.

 

Eierstöcke: produzieren monatlich meist ein, manchmal auch mehr reife Eier. Hormone steuern das.

Eileiter: Das reife Ei, die Oozyte "wandert" durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter.

Gebärmutter: Sie bereitet sich auf den Neuankömmling vor und ist der Ort, in dem das Baby heranwächst.


Keimzellen

Als Keimzellen eines Lebewesens bezeichnen wir die weiblichen und männlichen Zellen, die in der Lage sind, zusammen neues Leben zu erschaffen.

Es sind bei Menschen und Tieren: Eizelle (Oozyte) und Samenzelle (Spermium).

Die Eizelle der Frau ist eine normale Zelle, die alles enthält, was eine Zelle so braucht. Zur Erinnerung, was drin ist, kannst Du hier nochmal nachsehen.

Eine Besonderheit gibt es aber: Sie enthält lediglich die mütterliche Hälfte der DNA, des Erbgutes. Nur mit einer DNA-Hälfte kann sie sich allein nicht teilen und weiterentwickeln. Sie benötigt die andere Hälfte.

männliche Keimzelle: Spermium | Database Center for Life Science (DBCLS) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons
männliche Keimzelle: Spermium | Database Center for Life Science (DBCLS) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Diese andere Hälfte wird vom Vater durch Sex geliefert. 

Das Spermium, die männliche Samenzelle, besteht lediglich aus dem Kopf mit der DNA, einem Mittelstück und dem Schwanz. 

Ein Spermium ist viel kleiner als eine Eizelle, da es nur die DNA zur Eizelle bringen muss. Dafür kann es sich aufgrund seines Aufbaus durch Gebärmutter und Eileiter zur Oozyte hin bewegen.


Schwangerschaft

Zum Thema gibt es einen sehr schönen Film mit DGS.

Nach dem Eisprung wird die Eizelle durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter geschoben. Geschlechtsverkehr in dieser Zeit der "Wanderung" sorgt nun für eine Befruchtung. Ein Spermium schafft es, die Eizelle zu durchdringen. Die Eizelle wird dann undurchdringlich für weitere Spermien.


Entstehung von Zwillingen

Eineiige Zwillinge

Sie entstehen genau an diesem Punkt. Statt sich zusammen weiter zu teilen, trennen sich die beiden neuen Zellen, die gerade durch die erste Zellteilung entstanden sind, und jede Zelle entwickelt sich allein weiter. Da hier das Erbmaterial bereits festgelegt ist, haben eineiige Zwillinge identisches Erbmaterial. Lebewesen, auf die das zutrifft, nennt man in der Biologie Klone. Eineiige Zwillinge sind also natürliche Klone. Deshalb können eineiige Zwillinge nur das gleiche Geschlecht haben.

Zweieiige Zwillinge

Zweieiige Zwillinge entstehen NICHT durch das Eindringen von 2 Spermien in die Eizelle. Es heißt "zweieiig", weil zwei Eier bei der Mutter herangereift sind und jedes für sich befruchtet wird. Genetisch haben zweieiige Zwillinge genauso viel gemeinsam, wie andere Geschwister auch. Hierbei können 2 Jungen, 2 Mädchen oder auch ein Junge und ein Mädchen entstehen.

Zwei Spermien in einem Ei lösen gar nichts aus, weil zuviel Erbmaterial (die 1,5-fache Menge) vorhanden wäre.

 

In die Eizelle dringt lediglich der Kopf des Spermiums ein, da hier die DNA-Hälfte des Vaters enthalten ist. Der Schwanz fällt noch während des Eindringens in die Eizelle ab und bleibt draußen.

Nun verschmilzt die mütterliche mit der väterlichen DNA - bereits in diesem Moment werden alle genetischen Eigenschaften des neuen Erdenbürgers festgelegt. Dazu gehören z.B. die Haarfarbe, die Hautfarbe, die Augenfarbe, Körpergröße, Ohrenform oder Nasenform. Ab dem Moment der DNA-Verschmelzung heißt die befruchtete Eizelle Zygote.

Nach ungefähr 24 Stunden beginnt die Zygote, sich zu teilen.

Aus einer Zygote werden erst 2 neue Zellen.


Nach weiteren Stunden, 4, dann 8 usw. bis ein ganzer "Ball" von Zellen entstanden ist. Diesen nennt man Maulbeerkeim. Anschließend bildet der Maulbeerkeim ein Bläschen aus und verteilt die Zellen in seinem Inneren anders - ein Bläschenkeim (auch Keimling oder Keimbläschen oder Blastozyste genannt). Die Blastozyste nistet sich in die Gebärmutterschleimhaut ein. 

Genau jetzt beginnt erst die Schwangerschaft - NICHT VORHER!

Denn erst jetzt beginnt die Verbindung zwischen embryonalem und mütterlichem Organismus.

 

Der gesamte Vorgang hat bis hierher ca. 8 Tage gedauert.

 

Nun entwickelt sich die Plazenta, die Verbindung zwischen mütterlichem und kindlichem Organismus.

Über die Plazenta versorgt die Mutter das Kind mit Nährstoffen und Sauerstoff und transportiert Abfallprodukte ab. CO2 und Abfallstoffe werden über den mütterlichen Organismus ausgeschieden.

Die Plazenta filtert auch Schadstoffe aus. Drogen, Nikotin, Alkohol, viele Medikamente und einige Krankheitserreger (z.B. Röteln oder Toxoplasmose) lässt die Plazenta jedoch ungehindert hindurch. Sie können beim Embryo schwerste Schäden verursachen!

 

Die Nabelschnur verbindet das Kind mit der Plazenta. Zunächst ist sie nur ein Stiel, wächst jedoch mit der Zeit zur Nabelschnur heran. 

Verlauf der Schwangerschaft in Trimestern

Im ersten Trimester (vom 1. bis 3. Monat) werden alle Organe des Embryos (so heißt es jetzt) angelegt, aber noch nicht vollendet. Ungefähr ab der 6.-8. Woche kann man Herztöne wahrnehmen.

Ab dem 4.Monat bis zum Ende der Schwangerschaft heißt es Fötus (oder Fetus).

Im zweiten Trimester (vom 4. bis 6. Monat) reifen alle Organe aus. Ausnahmen: Lunge (sie entfaltet sich nach der Geburt und nimmt erst dann ihre Arbeit auf) und Geschlechtsorgane (reifen erst in der Pubertät heran).

Im dritten Trimester (7.-9. Monat) wächst der Fötus. Er nimmt an Gewicht und Größe zu. Seine Fettschicht bildet sich aus, sodass er die Wärme besser halten kann und besser gegen Stöße geschützt ist.


Dieser Film ist nur mit Musik unterlegt. Niemand spricht. Er zeigt in hervorragenden Computeranimationen die Entwicklung von der Befruchtung bis zum Ende der Schwangerschaft.


Geburt

Die Geburt dauert meist mehrere Stunden und lässt sich in 3 Phasen einteilen:

  1. Eröffnungsphase
    Die Wehentätigkeit (= Kontraktion der Gebärmutter und Erweiterung des Muttermundes) beginnt und das Baby senkt sich in den Beckenboden.
  2. Austreibungsphase
    Die sogenannten Presswehen setzen ein. Die Wehen werden stärker und folgen in kürzeren Zeitabständen. Das Baby wird so aus dem Mutterleib herausgedrückt. Die Mutter unterstützt diesen Vorgang durch eigenes Mitpressen. Arzt oder Hebamme ziehen ganz vorsichtig am Kopf des Babys, um diesen schmerzhaften Vorgang zu unterstützen. Am längsten dauert es, bis der recht große und harte Kopf erscheint, der Rest des Körpers geht dann relativ schnell.
  3. Nachgeburtsphase
    Nachdem das Baby das Licht der Welt erblickt hat, löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand und wird zusammen mit der Nabelschnur und der Fruchtblase ausgestoßen.

Entwicklung des Säuglings und Kleinkindes

In den ersten Lebensmonaten lernt das Baby, seine Muskeln zu kontrollieren und geplant zu benutzen (Motorik). Mit steigendem Alter erlernt es immer feinere Bewegungen, vor allem der Hände (Feinmotorik).

 

 Die Sinne Sehen, Hören, Riechen und Schmecken entwickeln sich und legen erste Eindrücke im Gehirn ab. So lernt das Kind in dieser Zeit, wie bestimmte Gegenstände im Alltag (z.B. Tassen, Besteck, Flaschen, Stühle, Häuser) aussehen, wie die Eltern aussehen, sprechen und riechen und welche anderen Menschen häufig da sind (meist Geschwister, Familie, Freunde der Familie). Zunehmend kann es auch das Gleichgewicht besser halten - das dauert etwas, weil auch der Gleichgewichtssinn erst einmal trainiert werden muss.

 

Es trainiert seinen Stimm- und Bewegungsapparat und bringt Laute hervor. Zunehmend versucht es nachzuahmen, was es sieht und hört und bringt erst Wörter/Gebärden und noch später ganze Sätze hervor. Im Alter von ungefähr 2-3 Jahren nimmt es sich selbst wahr und beginnt zu entdecken, dass es ein "Mein" und "Dein" gibt.

 

Die Bezugspersonen, meist die Eltern, können ihrem Kind in dieser Zeit sehr viel mit auf den Weg geben. Durch häufiges Sprechen/Gebärden mit dem Kind erlernt es rasch ein abstraktes Denken und lernt die Beziehungen im Raum und zwischen den Dingen kennen. Viel Liebe und Kuscheleinheiten sind sehr wichtig für kleine Kinder. Und genug Raum für die Entdeckung der Welt. Regeln erlernt es schnell und früh - wenn man es ihm klar beibringt und hinreichend konsequent dabei ist.

Entwicklung des Schulkindes

Bis zur Schule hat das Kind bereits Vieles gelernt (z.B. Laufen, Sprechen, soziale Kompetenzen, Fähigkeit zur Abstraktion), seine Lernfähigkeiten und Lernleistungen sind ganz erstaunlich! In der Schulzeit verfeinert es diese Fähigkeiten weiter und beginnt die Welt um sich herum zu begreifen und trainiert mit den anderen Schulkindern zusammen seine sozialen Fähigkeiten, wie Verständigung mit anderen, Abgrenzung oder Selbstdisziplin (z.B. Wut und Angst zu überwinden). Sie entdecken die Welt.

In diesem großen Zeitraum beginnt auch die Pubertät. Bei Mädchen beginnt sie meist etwas früher als bei Jungen. Wann genau sie beginnt, ist jedoch sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig. So spielt z.B. der Fettanteil eine erhebliche Rolle, denn Fettzellen insbesondere des Bauches produzieren Hormone, die ein früheres Einsetzen der Geschlechtsreife fördern. Ebenso ist die genetische Veranlagung bedeutsam. Im Durchschnitt dauert die Pubertät 4-6 Jahre.

Während dieser Zeit können sich Spannungen innerhalb der Familie vergrößern, da die Jungen und Mädchen sich abzugrenzen suchen, was viele Eltern zum Schutz ihrer Jugendlichen verhindern wollen, und die hormonelle Umstellung sorgt zusätzlich für überschießende Reaktionen.

Erwachsenenalter

Bereits nach der Pubertät beginnt der körperliche Abbau, wird jedoch erst in hohem Alter durch bestimmte Ausfallerscheinungen erkennbar. Das Erwachsenenalter ist zumeist von Arbeit, dem Aufziehen eigener Nachkommen und hoher Verantwortung geprägt. 

 

Ein besonderer Abschnitt ist das sogenannte Klimakterium: die Hormonumstellung und Rückbildung der Fähigkeit, Nachkommen zu produzieren. Bei der Frau ist diese Hormonumstellung häufig durch verschiedene unangenehme Nebenwirkungen gekennzeichnet, wie Schweißausbrüche, Schlafstörungen oder Depressionen. Diese Symptome sind unter anderem auf ein Absinken des Östrogenspiegels zurückzuführen. Der Körper stellt seine Reproduktionsfähigkeit ein. Das Klimakterium kann bis zu 10 Jahre andauern. Auch beim Mann findet eine Hormonumstellung statt. Sie ist jedoch meist nicht sehr ausgeprägt und zeigt sich kaum nach außen. Die sogenannte Midlife-Krise, also die Krise im mittleren Lebensabschnitt, ist eher durch ein Hinterfragen der eigenen Zielerreichungen (häufig ist die Frage "War das etwa schon alles?") bestimmt.

Hohes Lebensalter

Ab ungefähr 60 zeigen sich die Abbauerscheinungen des Körpers deutlicher. SO sinkt zunächst zunehmend die Elastizität in allen Körpergeweben: Wasser kann nicht mehr so gut gehalten werden. Deutlich zeigt sich das an der Faltenbildung der Haut. Krankheiten nehmen zu und mit steigendem Alter verfällt der Körper zusehends. Häufig ist dieses Lebensalter durch viele Krankheiten gekennzeichnet (sogenannte Multimorbidität) und endet mit dem Tod. Die Lebenserwartung von Frauen beträgt im Durchschnitt 83, von Männern 78 Jahre.


Rätsel zum Thema - Teste Dich!

Quiz zu Schwangerschaft und Geburt mit Fragen, die in der mündlichen Prüfung schon gestellt wurden

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Kommentare: 1
  • #1

    Dado (Dienstag, 10 Dezember 2019 17:53)