Chemie - wichtige Fachbegriffe in Deutscher Gebärdensprache (DGS)

Fachbegriffe sind in der Prüfung wichtig und werden von den Prüfern in Fragen genutzt oder man muss sie erklären können. 

Deshalb habe ich Dir hier eine Liste der Fachbegriffe mit kurzen Erklärungen dazu zusammengestellt. Da die Begriffe auch in den einzelnen Kapiteln auftauchen und dort noch etwas genauer beschrieben sind und in einem sinnvollen Zusammenhang stehen, sind auch Links zu den entsprechenden Stellen hier zu finden. Links führen dich zum ausführlichen Thema, bei dem der Begriff eine Rolle spielt.

Die Begriffe sind alphabetisch sortiert. Es sind Begriffe, die man bis Klasse 10 kennen muss. Die Liste für Abiturienten oder gar Studenten ist wesentlich länger!

 

Da die Liste sehr lang wird, kannst Du hier auf den Buchstaben klicken, dann gelangst du direkt zu allen Begriffen mit diesem Anfangsbuchstaben:

A   B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z


ERKLÄRUNGEN
 !!! Laut Lehrplan muss man diesen Begriff zwingend kennen.
Das sind die wichtigsten Begriffe!

Der davor stehende Begriff ist hier auch erklärt.

Fettschrift 

direkte Erklärung des Begriffs

Kursivschrift 

Beispiele

Normalschrift 

zusätzliche Erläuterungen

A

!!! Absolute Atommasse

Es ist die Masse eines einzelnen Atoms, die in kg, g oder, viel häufiger, in u (unit = Einheit) angegeben wird. Man findet sie im PSE ↑.

Die Masse eines Atoms wird bestimmt durch die Anzahl und Massen seiner subatomaren Teilchen, den Protonen ↑, Neutronen ↑ und Elektronen ↑. Die Elektronen ↑ sind hierbei relativ unbedeutend. Sie sind so superleicht, dass sie für die Masse kaum eine Rolle spielen. Wichtig sind dei massereichen Neutronen ↑ und Protonen ↑ im Kern. Der Atomkern bestimmt also die Atommasse fast allein.

Die geringe Masse des Elektrons sagt allerdings nichts über die Stärke seiner negativen Ladung aus. Sie ist exakt das Gegenteil der Ladung des Protons.

 

Absorption

Aufsaugen von Stoffen oder Energie durch andere Stoffe (Flüssigkeiten, Gase) oder die Umwandlung von Lichtenergie in Wärmeenergie, z.B. durch die Erde oder Kleidung (wenn das Sonnenlicht auf sie trifft, wird diese Lichtenergie aufgenommen und in Wärmeenergie umgewandelt, im Sommer an den heißen Steinen erkennbar).

 

Adsorption

Anhaften von Stoffen an andere Stoffe durch physikalische Wechselwirkungen

 

!!! Affinität

bezeichnet die Neigung von Teilchen, sich miteinander verbinden zu wollen.

Eine hohe Affinität zeigt eine starke Neigung an, eine geringe Affinität eine schwache Neigung. 

 

!!! Aggregatzustand

Es gibt fest, flüssig, gasförmig.

Jeder Stoff kann grundsätzlich jeden Aggregatzustand annehmen. Das kommt ganz auf Druck und vor allem Temperatur an.

Im festen Zustand bewegen sich die Teilchen wenig. Sie bewegen sich zwar, aber unterhalb der Schmelztemperatur für diesen Stoff. Im flüssigen Zustand bewegen sie sich schneller und brechen aus ihrem festen Gefängnis aus. Aber sie bleiben aufgrund von Zusammenhaltekräften, wie Van-der-Waals-Kräften ↑ und Wasserstoffbrücken ↑, noch immer dicht beieinander. Steigt die Temperatur weiter, bewegen sie sich noch schneller. Ab einem bestimmten Punkt (den nennen wir Siedetemperatur ↑) sind die Zusammenhaltekräfte kleiner als die Bewegungsschubser. Und schon fliegen sie in alle Himmelsrichtungen auseinander. Der Chemiker sagt: Der Stoff ist gasförmig.

 

!!! Aktivierungsenergie

Energieschub, den eine chemische Reaktion am Anfang benötigt, damit sie ablaufen kann.

 

Aktivkohle

poröses, meist schwarzes Material (aus Kohle, Obstkernen, Holz, Kokosnusschalen u.a.), an den sich Stoffe per Adsoprption ↑ anlagern können

physikalisch ↑ wirkendes Reinigungsmittel

 

!!! Aldehyd-Gruppe

CHO-Gruppe an einem Kohlenwasserstoff-Molekül.

 

!!! Alkanale

auch: Aldehyde (alte Bezeichnung)

Alkanale sind eine Gruppe von Kohlenwasserstoff-Molekülen mit einer C=O-Doppelbindung am Ende des Moleküls. Die funktionelle Gruppe ist CHO. Das bekannteste und wichtigste Aldehyd ist das Formaldehyd. Seine chemische Bezeichnung lautet Methanal. Es wird zur Desinfektion und als Ausgangsrohstoff für die chemische Industrie genutzt.

 

!!! Alkane, Alkene, Alkine

3 Gruppen von Kohlenwasserstoffen, die sich in der Bindung zwischen 2 C-Atomen unterscheiden:

Alkane haben zwischen ihren C-Atomen nur Einfachbindungen

Alkene haben mindestens eine Doppelbindung zwischen 2 C-Atomen

Alkine haben mindestens eine Dreifachbindung zwischen 2 C-Atomen

 

!!! Alkanole

auch: Alkohole (alte Bezeichnung)

Alkanole sind Kohlenwasserstoff-Moleküle mit mind. einer funktionellen  OH-Gruppe im Molekül. 

Die OH-Gruppe ändert die Eigenschaften des Stoffes drastisch.. Das liegt vor allem am Sauerstoff mit seiner hohen Elektronegativität ↑ und Affinität ↑, Bindungen zu allen möglichen Atomen einzugehen. 

 

!!! Alkansäure

Alkansäuren sind Alkane mit mindestens einer funktionellen ↑ COOH-Gruppe im Molekül. Man nennt diese Gruppe auch Carboxyl-Gruppe ↑.

Wichtige Vertreter sind z.B. die Zitronensäure, die Oxalsäure und die Essigsäure.

 

!!! Aminogruppe

Als Aminogruppe wird ein NH3-Rest in einem Kohlenwasserstoff-Molekül bezeichnet. Jede Aminosäure ↑ enthält diese Gruppe.

 

!!! Aminosäure

Aminosäuren sind chemisch Moleküle mit einer Aminogruppe ↑ und einer Carboxylgruppe ↑ im Molekül. Aminosäuren sind die Bausteine der Peptide und Proteine.

Es gibt ca. 20 verschiedene Aminosäuren, die in allen Lebewesen für den Aufbau und die Arbeit des Körpers entscheiden sind. Zu den Proteinen ↑ gehören neben den Muskel-Proteinen Myosin und Aktin auch so wichtige Stoffe, wie Hormone, Botenstoffe, Antikörper und Enzyme. All diese wichtigen Gruppen sind Proteine, da sie alle aus Aminosäuren bestehen.

 

anorganisch

Moleküle, die nicht auf Kohlenstoff-Wasserstoff basieren, heißen anorganisch

z.B. anorganische Gase (O2, CO2, N2, He, Ar, Cl2), Salze (wie NaCl, MgSO4, CaCl2 u.a.), anorganische Säuren (wie H2SO4, HCl, H3PO4, H2CO3 usw.), Laugen (wie NaOH, KOH, Mg(OH)2, Al(OH)3 usw.)

Gegenteil: organisch ↑

 

!!! Atom

Atome sind die kleinsten, mit chemischen Mitteln nicht mehr zu teilenden Teilchen, aus denen alles besteht. Das Wort "atomus" kommt aus dem Lateinischen und heißt "das Unteilbare". 

Atome lassen sich in verschiedene Sorten unterteilen. Sie unterscheiden sich ausschließlich in der Anzahl ihrer Teilchen, aus denen sie wiederum bestehen. Man kann diese "subatomaren" Teilchen aber nicht so leicht voneinander trennen. Subatomare Teilchen sind: Protonen, Elektronen und Neutronen. Im Kapitel "Atombau und PSE" erfährst du mehr darüber.

 

!!! Atomhülle

Die Atomhülle ist der Raum außerhalb des Atomkerns ↑, in dem sich die Elektronen ↑ aufhalten. Sie "flitzen" da mehr oder weniger geregelt herum.

 

!!! Atomkern

Der Atomkern ist das Zentrum eines Atoms ↑, in dem sich Protonen ↑ und Neutronen ↑ aufhalten.

 

!!! Atommasse

Die Atommasse ist die Masse eines einzelnen Atoms. Es gibt die absolute Atommasse und die relative.

!!! Absolute Atommasse ↑: Summe der Massen von Protonen, Neutronen und Elektronen. Die absolute Atommasse ist superwinzig, deshalb lassen sich damit chemische Berechnungen nur schwer durchrführen. Besser ist deshalb die relative Atommasse:

!!! Relative Atommasse: Sie bezieht sich auf das C12-Isotop ↑ des Kohlenstoff-Atoms. Die Relative Atommasse gibt an, wie viel mal schwerer (oder leichter) ein Atom im Vergleich zu diesem Isotop ↑ ist. Die Einheit der Relativen Atommasse ist 1u. Man findet sie im PSE ↑.

 

!!! Atommodell

Atome sind so winzig klein, dass man sie nicht sehen kann. Sie sind auch sehr kompliziert. Damit man sich überhaupt eine Vorstellung machen kann (ohne die begreift man das nicht), haben die Menschen Modelle entwickelt.

Das für dich bis Klasse 10 wichtige Atommodell ist das BORH'sche Atommodell, das 1913 von Niels Bohr entwickelt wurde. Er war ein dänischer Physiker. Sie Atommodell besteht aus einem Atomkern mit Protonen und Neutronen und einer Hülle mit Elektronen, die sich nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten auf Bahnen um den Kern herum bewegen.

Eine Weiterführung dieses Atommodells ist das Orbitalmodell, auf das du im Abitur stoßen wirst. Hier sind die Elektronen nicht mehr auf Bahnen unterwegs, sondern in bestimmten Wahrscheinlichkeitsräumen, die etwas anders aussehen. Ihr Aufenthalt wird von ihrem Energiegehalt bestimmt. Der kann sich durch Reaktionen und Einwrkung von Energie auf ein Atom verändern. 

Es gibt noch weitere Modelle. Jedes Atommodell wurde entwickelt, um bestimmte Gesetzmäßigkeiten untersuchen zu können. Allerdings ist jedes Modell immer nur ein mehr oder weniger vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit.

 

!!! Außenelektronen

auch: Valenzelektronen

Die Außenelektronen eines Atoms sind NUR die Elektronen auf der äußeren Bahn dieses Atoms.

Sie sind für die Chemiker besonders wichtig. Sie werden abgegeben oder aufgenommen - von einem Atom zum anderen. Diese Abgabe oder Aufnahme von Außenelektronen ist das, was bei einer chemischen Reaktion passiert. Durch diese Abgabe und Aufnahme entstehen überhaupt erst alle Stoffe, die wir kennen, alle Moleküle und Verbindungen.

Die Abgabe oder Aufnahme von Valenzelektronen richtet sich nach der Oktett-Regel oder auch Edelgaskonfiguration. Sie basiert auf dem Bestreben aller Stoffe im Universum: dem Streben nach maximaler Stabilität.


B

!!! Basen

auch: Laugen

Stoffe, deren Moleküle ein positiv geladenes Metall-Ion und ein negativ geladenes Hydroxid-Ion ↑ haben.

Mit Säuren ↑ kann man sie neutralisieren, zusammen mit Fetten reagieren Natronlauge und Kaliumlauge zu Seife ↑.

Basische Lösungen reagieren auf eine bestimmte Weise mit Indikatoren ↑ und färben diese an. So kann man sie von den Säuren ↑ unterscheiden.

Basen haben stets einen pH-Wert ↑, der höher liegt als 7. Je höher dieser ist, desto basischer ist eine Lösung.

Basen sind ätzend und werden in der Industrie und im Haushalt für vieles verwendet. Zum Beispiel kennt man Laugenbrötchen. Sie werden bei der Verarbeitung in Laugenlösung gebadet, was ihnen das charakteristische Aussehen und die Konsistenz verleiht. Außerdem werden sie als Rohrreiniger verwendet, bei der Produktion von Kunststoffen und Papier oder um Seife herzustellen.

Beispiele für wichtige Basen sind Natriumlauge und Kaliumlauge.

 

Brown'sche Molekularbewegung

= Teilchenbewegung

Bezeichnet die Bewegung der Teilchen im Inneren eines Stoffes. Ihre Geschwindigkeit ist abhängig von der Temperatur:

 

geringe Temperatur = geringes Tempo | hohe Temperatur = hohes Tempo.

 

Sie ist die Kraft, die die Teilchen voneinander wegschubst. Je höher die Temperatur, desto stärker schubsen sich die Teilchen voneinander weg. Wie Tänzer im Club. So kommt es zur Änderung der Aggregatzustände ↑.


C

!!! Carbonsäure

Carbonsäuren sind Kohlenwasserstoff-Moleküle mit einer Carboxylgruppe ↑ im Molekül. 

Dazu gehören Alkansäuren , aber auch Alken- oder Alkinsäuren und andere Kohlenwasserstoff-Moleküle mit einer funktionellen COOH-Gruppe.

 

!!! Carboxyl-Gruppe

funktionelle COOH-Gruppe in einem Molekül


D

!!! Dipol-Dipol-Wechselwirkung

Wechselwirkungen zwischen Dipol-Molekülen. Hier ziehen sich die positiven und negativen Seite der Moleküle so an, dass man sie nur schwer auseinander bekommt. Gleichzeitig drehen sie sich immer so, dass Plus neben Minus steht. Die gleichen Seiten würden sich abstoßen.

Diese Anziehungskraft bedeutet zum Beispiel, dass man viel Energie braucht, um den Aggregatzustand zu ändern. In der Welt der Moleküle sind zum Beispiel 100°C eine Menge Energie. Und so viel ist nötig, um das winzig kleine Wassermolekül von seinen Brüdern zu trennen. Das ist die Auswirkung dieser Wechselwirkung. 

 

!!! Dipol-Molekül

Molekül mit mindestens einem Plus- und einem Minus-Pol.

Kommt zustande durch die Verschiebung von Elektronen ↑ in der Verbindung in gewinkelten Molekülen mit einer hohen Differenz der Elektronegativitäten ↑ der beteiligten Atome ↑.


E

!!! Edelgas

Elemente der 8. Hauptgruppe mit 8 Außenelektronen

erfüllen die Oktettregel ↑ und gehen deshalb nur sehr, sehr selten Verbindungen ein.

 

!!! Edukt

Ausgangsstoff bei einer chemischen Reaktion, daraus wird dann ein anderer Stoff (Produkt)

 

elastisch

Gegenteil: plastisch ↑

Substantiv: Elastizität

Ein elastischer Stoff verformt sich bei Druck, geht aber wieder in seine Ausgangsform zurück, wenn der Druck nachlässt.

Beispiel: Matratzen sind elastisch. Solange man darauf liegst, übt der Körper einen Druck auf die Matratze aus und sie verformt sich. Wenn man aufsteht, geht sie in ihre eigentliche Form zurück: Sie sieht wieder aus wie eine Matratze ohne den Abdruck eines Körpers darauf. Ein Küchenschwamm ist auch elastisch. Wenn man ihn zusammenpresst, ändert er seine Form. Wenn man ihn wieder loslässt, sieht er aus wie vorher.

 

!!! Elektron

negativ geladenes Teilchen im Atom

Ein Elektron hat bestimmte, wichtige Eigenschaften: 

  • Jedes Elektron hat genau eine negative Ladung.
  • Jedes Elektron hat eine Masse, klar. Aber sie ist so gering, dass sie meist vernachlässigt wird.
  • Elektronen "wohnen" in der Atomhülle
  • Ihre Anzahl variiert von Atom zu Atom und entspricht exakt der Anzahl der Protonen ↑. Deshalb kann man sie auch im PSE ↑ ablesen: Sie entspricht der Protonenzahl. 

Gegenteil: Proton.

 

!!! Elektronenpaar-Bindung

Die Elektronenpaar-Bindung entsteht zwischen 2 Atomen, wenn beide ungefähr gleiche Elektronegativitäten ↑ haben. Dann teilen sich die Atome ein Paar, das auf beiden Außenbahnen unterwegs ist - mal hier und mal da. So erreichen beide Atome mehr Stabilität. Die Elektronen des Paares sind, anders als z.B. bei der polaren Atombindung oder der Ionenbindung, nicht in Richtung eines Atoms verschoben, sondern halten sich recht mittig dazwischen auf.

Eine vollständige Elektronenpaarbindung findet man z.B., wenn sich 2 Atome eines Elementes miteinander verbinden. Das ist zum Beispiel beim Sauerstoff (O2) oder beim Stickstoff (N2) in der Luft der Fall. Sauerstoff mit Sauerstoff und Stickstoff mit Stickstoff bilden IMMER Elektronenpaarbindungen aus.

 

!!! Elektronegativität

abgekürzt: EN

Maß für die Anziehungskraft des Atomkerns für Elektronen.

Element mit der höchsten EN: Fluor (EN=4,0)

Element mit der niedrigsten EN: Franzium (EN=0,7).

Elemente ohne EN: Edelgase ↑

 

!!! Element

Ein Element ist ein Stoff, der ausschließlich aus einer Atomsorte besteht. Wichtig ist hier das Wort ATOMSORTE. In einem Element befinden sich niemals Moleküle, sondern stets nur unverbundene Atome. Alle Elemente, die es gibt, findet man im Periodensystem der Elemente, kurz PSE ↑.

Ein Element wäre zum Beispiel reines Gold. Darin sind ausschließlich Goldatome zu finden. Nichts weiter. Im Element Nickel sind ausschließlich Nickelatome zu finden.

Echte Elemente in der Hand zu halten ist schwierig und meist mit hohen Kosten für die Bereinigung von anderen Stoffen verbunden. Edelmetalle oder Edelgase bilden hier nahezu die einzigen Ausnahmen. Alle anderen Elemente des PSE sind in der Natur so gut wie nie als reine Elemente zu finden.

 

!!! endotherm

Wärme aufnehmend

 

Erz

Als Erz wird ein Gemisch aus einem Metall, das man haben will, und seinen natürlich vorkommenden Begleitern bezeichnet. Erze sind die natürlichen Vorkommen der Metalle.

Wichtige Erze sind z.B. Eisenerz, Kupfererz oder Aluminiumerz, das "Bauxit" heißt. Aus dem Erz muss, anders als bei gediegenem ↑ Metall, das gewünschte Metall erst noch isoliert werden. Das bedeutet, man befreit es von den nicht interessierenden Bestandteilen. So, wie man z.B. eine Banane schält: Das Interessante ist die Banane selbst, nicht die Schale. Nur ist es bei der Metallgewinnung leider nie so leicht wie beim Banane-Schälen, das interessante Material zu bekommen. Dafür sind meist sehr heiße und manchmal sogar giftige Verfahren entwickelt worden. Im Kapitel "Metalle" erfährst du mehr darüber.

 

!!! Ester-Gruppe

Ester entstehen durch die Reaktion eines Alkohols ↑ mit einer Säure ↑. Ihre funktionelle Gruppe (R1COOR2) befindet sich innerhalb des Moleküls.

Ester haben oft einen charakteristischen Geruch. Ihre Kombination zum Beispiel in Früchten, wie Apfel, Ananas, Erdbeeren usw., macht den uns sehr gut bekannten Geruch dieser Frucht aus.. Aber auch bestimmte Klebstoffe oder Lacke können Ester enthalten. Auch diese haben spezifische Gerüche.

 

!!! exotherm

Wärme abgebend


F

!!! Fette

auch: Triglyceride

Chemisch betrachtet sind Fette Ester ↑ aus Glycerin und Fettsäuren ↑.

Glycerin (Propan-1,2,3-triol) ist ein dreiwertiger Alkohol. An jede der 3 OH-Gruppe ↑ ist eine Fettsäure ↑ gebunden. So finden sich an jedem Fett-Molekül immer 3 Fettsäuren ↑. Fette werden deshalb chemisch auch als Triglyceride bezeichnet.

Biologische Vorkommen & Wirkungen: Sie kommen in der Natur in allen Lebewesen vor. Einerseits wird aus Fetten Energie gewonnen, andererseits sind sie auch Baumaterial.

 

!!! Fettsäure

Fettsäuren sind eine besondere Gruppe der Carbonsäuren, die an ein Glyerin-Molekül gebunden sind. Man unterscheidet die Fettsäuren in Anzahl und Vorkommen ihrer Einfach- und Doppelbindungen.

So gibt es gesättigte Fettsäuren mit nur Einfachbindungen, die vor allem Tiere herstellen. Man nennt sie tierische Fette.

Pflanzen und Fische stellen vorwiegend ungesättigte Fettsäuren mit mindestens einer C=C-Doppelbindung her. Man unterscheidet Fettsäuren mit einer (einfach ungesättigt) oder mehreren (mehrfach ungesättigt) C=C-Doppelbindungen im Molekül. Die Omega-Fettsäuren sind für unsere Ernährung besonders wichtig. Sie gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. 

 

!!! funktionelle Gruppe

Funktionelle Gruppen findet man in vielen organischen Molekülen. Ausgehend von den einfachen Kohlenwasserstoffen, den Alkanen , Alkenen  und Alkinen , sind das spezifisch aufgebaute Gruppen mit weiteren Elementen, vor allem Sauerstoff, Stickstoff, Phosphor und Schwefel.

Diese Gruppen heißen "funktionell", weil sie die Funktion des Grundmoleküls verändern. Sie ändern häufig den Aggregatzustand ↑ bei Raumtemperatur, die Schmelz- und Siedetemperaturen, die Reaktivität und andere Eigenschaften des Moleküls. 

Bis zur Prüfung musst Du 5 funktionelle Gruppen kennen und erkennen können:

  1. Hydroxyl-Gruppe ↑ der Alkohole
  2. Carboxyl-Gruppe ↑ der Carbonsäuren
  3. Aldehyd-Gruppe ↑ der Alkanale
  4. Ester-Gruppe ↑ der Ester
  5. Amino-Gruppe und Carboxyl-Gruppe ↑ der Aminosäuren

G

gediegen

So nennt man Metalle, die in sehr reiner Form in der Natur vorkommen. Das sind meist die Edelmetalle, wie Gold oder Silber. Meist kommen die Metalle in der Natur als Erze ↑ vor.


H

!!! Hauptgruppe

Sie stehen im Periodensystem der Elemente (PSE ↑) ganz oben. Alle Elemente ↑ sind in Spalten in die Hauptgruppen geordnet. Die Nummer der Hauptgruppe (kurz HG) zeigt an, wie viele Außenelektronen ↑ ein Atom ↑ dieses Elementes hat.

ACHTUNG: Neuere PSEs zeigen die HG nicht mehr als römische Ziffern an, sondern nummerieren von vorn bis hinten alle Gruppen, auch die Nebengruppen, durch. So erhält man statt der 8 Haupt- und 10 Nebengruppen insgesamt 18 Gruppen. Ab der 13. Gruppe zeiht man von den Hauptgruppen einfach 10 ab, dann passt das wieder.
Beispiel: Alle Elemente, die in der 1. Hauptgruppe stehen, wie Na, Li oder K, haben 1 Außenelektron. Alle Elemtente der 4.HG, wie C oder Si, haben 4 Außenelektronen usw.

 

!!! Homologe Reihe

Homolog bedeutet gleichförmig. Es handelt sich also um gleichförmige Reihen, die in der organischen Chemie eine große Rolle spielen. So gibt es viele homologe Reihen, z.B. die der Alkane ↑, Alkene ↑, Alkine ↑, Alkohole ↑, Alkansäuren ↑ usw. Sie enthalten stets Namen wie Meth, Eth, Prop, But, Pent, Hex usw. 

 

!!! Hydrolyse

Das ist eine chemische Reaktion ↑, die unter Beteiligung von Wasser abläuft. Wasser selbst reagiert hier mit irgendeinem Stoff. Wasser ist in diesem Fall ein Ausgangsstoff (Edukt ↑).

 

!!! hydrophil

bedeutet direkt übersetzt "wasserfreundlich". Alle Stoffe, die sich leicht in Wasser lösen lassen, bezeichnet man als hydrophil. Das sind Stoffe, die wie Wasser selbst Dipole ↑ sind.

Es gilt der Grundsatz: Gleiches löst sich in Gleichem. Solche Stoffe bezeichnet man auch als polar .

Beispiele für hydrophile Stoffe: Salz, Zucker

 

!!! hydrophob

bedeutet direkt übersetzt "wasserfeindlich". Alle Stoffe, die sich nicht in Wasser lösen lassen, sind hydrophob. 

Das sind Stoffe, die keinen Dipol haben oder bei denen der Dipol im Gesamtmolekül einen verschwindend kleinen Teil ausmacht.

Fette und Öle zum Beispiel sind hydrophob.

 

!!! Hydroxid-Ion

Das ist ein Spaltprodukt der Laugen. Die Hydroxy-Gruppe (auch OH-Gruppe) spaltet sich vom Metall in Wasser ab und nimmt die Außenelektronen des Metall-Atoms einfach mit. Dadurch wird die OH-Gruppe negativ aufgeladen und das Metall-Ion positiv. Als allgemeine Reaktionsgleichung wird das so geschrieben:

MeOH → Me+ + OH-

 

!!! Hydroxy-Gruppe

ist eine OH-Gruppe. Man findet sie in organischen Molekülen bei Alkoholen und organischen Säuren, gebunden an einen Kohlenwasserstoff und in anorganischen Molekülen bei Laugen, wo sie an ein Metall-Ion gebunden sind.

 

!!! hygroskopisch

Damit bezeichnet man Stoffe, die wasseranziehend wirken. Sie sind so hydrophil, dass sie selbst die Wassermoleküle der Luft an sich binden.

Ein bekanntes Beispiel ist normales Kochsalz: Je länger das offen an der Luft steht, desto mehr verklumpt es und lässt sich nicht mehr streuen. Wenn man allerdings einen Stoff dazupackt, der noch stärker hygroskopisch wirkt, wie Reis, bleibt das Salz trocken und länger rieselfähig.


I

!!! Indikator

Als Indikator (auf deutsch: Anzeiger) wird jede Substanz bezeichnet, die durch Zugabe zu bestimmten Stoffgruppen (meist Säuren oder Laugen) ihre Farbe ändert

Ein Beispiel verdeutlicht das:

Wenn man Rotkohl nur mit Salzwasser kocht, ist es zunächst blau. Durch Zugabe von Säure (als Apfel mit seiner Säure oder direkt Essig oder Zitronensäure) färbt es sich plötzlich rot. Rotkohlsaft ist ein Indikator und zeigt eine Säure an. Wenn man Rohrreiniger dazugeben würde (darin ist eine Lauge enthalten), färbt es sich dagegen gelb-grünlich. 

Der Indikator Rotkohlsaft hat seine Farbe geändert - je nach Zugabe von Säure oder Lauge. Auch andere Indikatoren können das, wie Lackmus oder Universalindikator. Die angezeigten Farben sind unterschiedlich und indikatortypisch.

 

!!! Ion

Ein Ion ist ein geladenes Teilchen. Die Ladung entsteht meist durch den Übergang eines Stoffs in den flüssigen Zustand durch Schmelzen oder das Lösen in Wasser. 

Beispiel:

Kochsalz besteht aus Natrium- und Chlorid-Ionen. Natrium-Ionen sind positiv und Chlorid-Ionen negativ geladen. Im Salzstreuer, also wenn Salz fest ist, sind die Natrium- und Chlorid-Ionen in einem Kristallgitter gefangen. Wenn man es auflöst oder schmilzt, wird das Kristallgitter aufgelöst. Dann sind die geladenen Teilchen, die Ionen, frei. So kann in einer Salzlösung auch Strom fließen.

 

!!! Ionenbindung

 

!!! Ionengitter

auch: Kristallgitter (da nachsehen)

 

!!! Isomer

 

Isotop

Atome gleicher Sorte. D.h. sie haben die gleiche Anzahl an Protonen, aber die Anzahl an Neutronen unterscheidet sich.

z.B. gibt es Kohlenstoff in verschiedenen Isotop-Formen. Der "normale" Kohlenstoff besitzt 6 Protonen und 6 Neutronen. Man nennt es C12, da es die Atommasse 12 (6+6) hat. Es wird in der Chemie so geschrieben: 12C. Eines der bekannten 15 Isotope hat für die Altersbestimmung enorme Bedeutung, es ist das C14 mit 6 Protonen und 8 Neutronen (6+8): 14C.


K

!!! Kondensation

auch: Kondensationsreaktion


L

!!! Legierung

Legierungen gibt es vor allem bei Metallen. In ihrer reinen Form haben sie oft bestimmte Eigenschaften, die man haben will und andere Eigenschaften, die man nicht haben will. Man kann die Eigenschaften eines Metalls verändern, indem man kleine oder große Mengen anderer Stoffe (meist auch Metalle) mit dem Metall vermischt. Dazu muss man die Metalle schmelzen, damit sich die Atome gleichmäßig miteinander verteilen.

Beispiel: Stahl besteht vor allem aus Eisenatomen, dazwischen gibt es aber weitere Atome, wie Kohlenstoff (maximal 1,7%), Wolfram, Nickel und andere. Eisen ist zwar sehr hart, aber als reines Metall auch zerbrechlich wie Glas und es rostet schnell. Die Zusätze machen daraus einen Stahl. Er ist nicht mehr zerbrechlich, aber immer noch fest. Und er rostet nicht.

2. Beispiel: Kupfer glänzt sehr schön, ist aber sehr weich. Um es fester zu machen und den Glanz zu erhalten, kann man kleine Mengen Zinn oder Zink dazu mischen. So erhält man Bronze (Kupfer mit Zinn) oder Messing (Kupfer mit Zink). 

 

!!! Lewis-Formel

 

!!! lipophil

"fettliebend"

Stoffe, die sich gut mit Fett mischen lassen, sind lipophil.

 

!!! lipophob

"fettabweisend"

Stoffe, die man nicht gut mit Fetten mischen kann, sind lipophob.

 

!!! Löslichkeit

 

!!! Lösungsmittel


M

 

!!! Metall

Metalle sind Stoffe, die aus Metallatomen bestehen. Sie haben bestimmte Eigenschaften:

Sie können Wärme und Strom leiten, sind bei Raumtemperatur meist fest (einzige Ausnahme: Quecksilber), haben einen metallischen Glanz und sie lassen sich plastisch ↑ verformen. Ungefähr 75% aller Elemente im PSE ↑, aus denen unsere Welt besteht, sind Metalle.

 

!!! Metallbindung

 

!!! Metallgitter

 

!!! Mol

 

!!! Molare Masse

 

!!! Molekül

ist eine Verbindung aus 2 oder mehr Atomen.

Ob die Atome gleich sind, wie in O2, H2, O3 oder unterschiedlich, wie in H2O, CO2, HCl, C2H5OH, ist dabei völlig unwichtig. Das sind alles Verbindungen aus Atomen, hier wurden Elektronen zwischen den Atomen verschoben oder sogar ganz abgegeben/aufgenommen. Und genau, wenn das passiert ist, ist ein Molekül entstanden.

MERKE: Alle Verbindungen aus Atomen sind Moleküle!


N

!!! Nebengruppe

 

!!! Neutralisation

 

!!! Neutron

ungeladenes Masse-Teilchen im Atom

Ein Neutron hat bestimmte, wichtige Eigenschaften:

  • Neutronen sind NICHT geladen.
  • Jedes Neutron hat die Masse 1. Zusammen mit den Protonen machen sie die Masse des Atoms aus.
  • Neutronen "wohnen" im Atomkern.

!!! Nomenklatur


O

!!! Oktettregel

 

organisch

Stoffe mit einem Grundgerüst aus Kohlenstoff-Wasserstoff

die meisten Verbindungen auf der Welt sind organisch

z.B. Methan (CH4), Ethanol (C2H5OH) oder Propansäure (C3H5COOH)

Gegenteil: anorganisch ↑

Substantiv: Organik

 

!!! Oxid

 

!!! Oxidation

im engeren Sinne: Verbindung eines Stoffes mit Sauerstoff (Oxygenium)

im weiteren Sinne: Abgabe von Elektronen an einen anderen Stoff

Gegenteil: Reduktion ↑

Verb: oxidieren

Adjektiv: oxidativ


P

!!! Periode

 

physikalisch

die Physik betreffend

Wenn Stoffe physikalisch interagieren, ändern sich die Molekülzusammensetzungen nicht, sondern lediglich der Aggregatzustand ↑.

 

plastisch

Gegenteil von elastisch ↑

Substantiv: Plastizität

Plastizität ist eine Eigenschaft von Stoffen und beschreibt ihre dauerhafte Verformung bei Einwirkung von Druck.

Beispiel: Knete ist plastisch. Wenn man mit dem Finger auf sie drückt, bleibt eine Delle, die nach dem Loslassen nicht mehr verschwindet. Metalle ↑ sind auch plastisch: Wenn man mit dem Hammer auf ein Metall ↑ schlägt, bleibt auch hier eine Delle zurück, die nicht von allein wieder zurückgeht.

 

polar

Stoff, der positive ↑und negative ↑ Pole ausbildet

Daraus ergeben sich bestimmte Verhaltensweisen dieses Stoffes in seinem Zusammenwirken mit anderen Stoffen

z.B. Wasser  ist polar und löst daher andere polare Stoffe, wie Salze , Haushaltszucker oder kurzkettige Alkohole ↑ sehr gut.

 

!!! polare Elektronenpaarbindung

 

!!! Proton

positiv geladenes Masse-Teilchen im Atom

Ein Proton hat bestimmte, wichtige Eigenschaften: 

  • Jedes Proton hat genau eine positive Ladung.
  • Jedes Proton hat die Masse 1. Zusammen mit den Neutronen machen sie die Masse des Atoms aus.
  • Protonen "wohnen" im Atomkern.
  • Ihre Anzahl variiert von Atom zu Atom und man sie direkt im PSE ↑ ablesen: Es ist die Protonenzahl oder auch Ordnungszahl. 

Gegenteil: Elektron.

!!! PSE - Periodensystem der Elemente

Das Periodensystem der Elemente zeigt alle Elemente, aus denen unsere Welt zusammengesetzt ist. Wirklich alle!

Es wurde 1869 von Dimitri Mendelejew aufgestellt. Er sortierte alle bis dahin bekannten Elemente nach bestimmten Eigenschaften und erkannte, dass die Elemente ganz gleichmäßig wiederkehrende Eigenschaften haben. So entstand das PSE wie wir es auch heute noch nutzen. Seitdem haben wir neue Elemente entdeckt, die sich ganz selbstverständlich und seinen Gesetzmäßigkeiten entsprechend in das PSE von Mendelejew einfügen. Im Kapitel "Atombau und PSE" erfährst du mehr darüber.


R

 

!!! Reaktionsenergie

 

!!! Reaktionsgleichung

 

!!! Redoxreaktion

 

!!! Reduktion

Aufnahme der Elektronen eines anderen Stoffes

Gegenteil: Oxidation

Verb: reduzieren

Adjektiv: reduktiv


S

!!! Säure

 

!!! Seife

 

!!! Stoffmenge

 

!!! Stoffmengenkonzentration


U

!!! unpolar

 

!!! unpolare Atombindung


V

!!! Valenzelektronen

auch: Außenelektronen ↑ (dort nachsehen)

 

!!! Van-der-Waals-Kräfte

Sehr schwach, aber vorhanden. Wirken sich vor allem bei unpolaren ↑ Molekülen aus, wo keine anderen Anziehungskräfte wirken.


W

 

!!! Wasserstoff

 

!!! Wasserstoff-Ionen

 

!!! Wasserstoffbrücke