Die Erde lässt sich in unterschiedliche Klimazonen einteilen. Sie hängen im Wesentlichen vom Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung ab.
Die meiste Sonne mit direkter Einstrahlung (das nennt man dann Zenit) bekommt der Äquator ab. Danach ändert sich der Winkel der Sonneneinstrahlung bis zu Nord- und Südpol immer mehr.
Stell Dir eine Taschenlampe als Sonnenmodell vor. Was passiert, wenn Du sie direkt in Richtung Erde richtest? Genau: Dein Lichtkegel sieht wie ein runder Kreis aus und Du hast das ganze Lampenlicht auf einer kleinen Fläche. Das ist der Zenit. Das passiert am Äquator bis zum nördlichen und südlichen Wendekreis. Diese Erdfläche bekommt viel Licht ab. Wenn Du sie nun kippst auf einer weiten Fläche, wird der Kegel immer elliptischer und die gleiche Lichtmenge verteilt sich auf einer größeren Fläche. Das passiert in Richtung Nord- und Südpol.
Übertrag das auf die Sonne, die ja eine Menge Energie in Form von Licht auf die Erde strahlt. Da, wo viel Licht hinfällt (am Äquator) erwärmt sich die Erde sehr stark, denn die ganze Sonnenenergie konzentriert sich auf einer relativ kleinen Fläche. Am Nord- und Südpol aber verteilt sie sich auf einer sehr großen Fläche. Hier erwärmt sich die Erde viel weniger.
Entsprechend warm bzw. kalt ist es in den unterschiedlichen Zonen. Das kannst Du hier im Bild sehr gut sehen.
Sowohl die Lichtmenge (erinner Dich: je mehr Licht, desto mehr Photosynthese) als auch die Temperatur und die Regenmenge (beide zusammen bestimmen den Grad an Verdunstung und damit die Luftfeuchtigkeit, ist auch wichtig für die Photosyntheseleistung) beeinflussen, welche Pflanzen in einem Gebiet wachsen.
Entsprechend kann man den Klimazonen bestimmte Vegetationszonen (das ist die Pflanzenwelt einer Region) zuordnen.
Wieso eigentlich Tropen? Woher kommt dieses Wort? Tropos kommt aus dem Altgriechischen und heißt "Wende".
Bei den Tropen handelt es sich nämlich um ein Gebiet zwischen den Wendekreisen:
zwischen 23,5° nördlicher Breite (nB) und 23,5° südlicher Breite (sB).
Dazu gehören 3 Vegetationszonen:
Neben der Sonne ist auch der Wind eine wichtige Klimakraft, vor allem in den Tropen. Hier bilden zwei Luftmassen das Klima mit: die Äquatorialluft und die Passatluft. Wie der Name schon sagt, ist die Äquatorialluft um den Äquator herum. Sie ist heiß und hat eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Die Entstehung der Passatwinde sind in diesem kurzen Video gut erklärt.
Es gibt leider keine Untertitel im Film und ich darf keine hinzufügen.
ABER: Eli hat den Film in DGS übersetzt - ich gebe ihn hier zum Download frei, dann könnt Ihr Euch das Video und den Film parallel ansehen. Leider ist unsere Technik nicht so toll, aber vielleicht hilft es Euch ja trotzdem.
Wer einen Filmemacher kennt, der uns bei dem Projekt helfen will, kann mir gern Bescheid geben.
Und hier nochmal Schritt für Schritt zum Lesen:
Nun weißt Du, welche Faktoren für das Klima in den Tropen wichtig sind.
Was ist überhaupt ein tropischer Regenwald?
Damit bezeichnet man ein Gebiet mit unglaublich vielen Pflanzen und Tieren und sehr warmem, feuchtem Klima. Kurz: Es ist heiß und regnet oft. Das liegt am Einfallswinkel der Sonne - hier scheint sie direkt drauf, der Einfallswinkel ist um die 90°. Man sagt, die Sonne steht hier im Zenit (wie bei uns um 12 Uhr Mittags). Doch dazu mehr weiter oben bei den Temperaturzonen. Die tropischen Regenwälder der Erde sind alle um den Äquator herum angesiedelt:
Die 3 größten Tropischen Regenwälder der Erde sind:
Weil die Tropischen Regenwälder um den Äquator herum liegen, nennt man das Klima hier Äquatorialklima.
Die Mengen an Regen die hier pro Jahr herunterkommen, sind enorm. Die Niederschlagsmenge in Berlin ist im Schnitt 580mm pro Jahr. In den Tropen fallen satte 2.000mm! Doch wohin damit? Der Boden ist meist nicht mal 1m dick, darunter ist Gestein. Wasser kann sich hier nicht sammeln. Aber um die Tropischen Regenwälder herum gibt es gewaltige Flüsse, z.B. den Amazonas in Südamerika oder den Kongo, den wasserreichsten Fluss Afrikas. Er fließt mit enormen 45.000 Kubikmetern Wasser pro Sekunde. Zum Vergleich: Die Elbe schafft gerade mal einen Durchfluss von 710 Kubikmetern pro Sekunde.
Das Klima hier ist sehr feucht: Es fällt mehr Regen als wieder verdunstet.
In den Tropen gibt es weder Sommer noch Winter - es gibt überhaupt keine Jahreszeiten. Im Januar und August z.B. sind die Temperaturen fast gleich.
An einem Tag aber sind es morgens um die 20°C und wenige Stunden später schon 35°C: heiß und schwül - viel schwüler als bei uns im letzten Sommer (2016). Gegen Abend sinken die Temperaturen wieder ab. Die Temperaturunterschiede sind im Tagesverlauf sehr groß, deshalb wird dieses Klima "Tageszeitenklima" genannt. In Deutschland mit seinem gemäßigten Klima haben wir dagegen ein "Jahreszeitenklima" mit geringen Unterschieden an einem Tag, aber großen in den Jahreszeiten.
Es ist erstaunlich, wie viele Tiere und Pflanzen hier leben! Von allen Pflanzen, die es auf der Erde gibt, findet man 65% hier - mehr als die Hälfte! Lianen, die ich noch von Tarzan kenne, finden sich sogar zu 90% in den tropischen Regenwäldern. 80% aller Insekten leben auch hier. Kann man manchmal im Sommer, wenn einen die Mücken in Scharen umschwirren, gar nicht glauben, oder?
Insgesamt leben in den Tropen 30 Millionen Tierarten (die meisten sind Insekten) und 2500 Baum- und Straucharten.
Schneidet man den Tropischen Regenwald gedanklich von oben nach unten durch, kann man deutlich den Aufbau in Stockwerken erkennen:
a: Überbehälter
= Urwaldriesen (40 bis 60m Höhe)
überragen das darunterliegende geschlossene Kronendach, werden bis zu 60m hoch, das entspricht einem 20-stöckigen Neubau! Hier ist es heiß und trocken wie in der
Wüste und es leben viele Tiere hier, unter anderem Affen, Aras (Papagaienart) und die Harpyie, der kräftigste Greifvogel der Welt (ernährt sich von Faultieren und Affen).
b: Geschlossenes Kronendach
(20 bis 40m Höhe)
wird aus den Kronen von Bäumen gebildet, die 20 bis 40m hoch sind (entspricht 7 bis 20 Stockwerken). Auch hier gibt es noch sehr viel Sonne und es ist
trocken und heiß. Einige Aufsitzerpflanzen (das sind Pflanzen, die sich an Baumstämmen festhalten und oben auf den Bäumen wohnen, die bekannteste ist die Orchidee) finden sich hier und eine
enorme Zahl an Tieren belebt diesen Raum. Er ist sehr schwer zugänglich und deshalb noch wenig erforscht.
c und d: Mittleres Stockwerk
= Strauchschicht und einzelne Bäume (10 bis 30m Höhe)
Das Kronendach schirmt viel Licht ab, hier kommt nur noch wenig an. Die Temperaturen sinken und liegen bei 25-30°C. Die Bäume hier sind noch jung und wachsen zum Kronendach hoch. Hier wohnt in den südamerikanischen Regenwäldern unter anderem das Ozelot, eine Raubkatze. Auch hier gibt es nur wenig Licht. Die nicht sehr dichte Strauchschicht wächst bei Temperaturen um die 25°C und beherbergt auch Farne und viele Schlangen - die hängen in den kleineren Bäumen und Sträuchern herum.
e: Unteres Stockwerk
= Krautschicht und Urwaldboden (0 bis 10m Höhe)
Hier wachsen die Pflanzen relativ spärlich und klein. Es kommen gerade mal noch 1% der Sonnenstrahlen an, weil die darüber liegenden Stockwerke soviel Licht schlucken. Pflanzen, die nur wenig Licht brauchen, wachsen hier. Das sind vor allem Kräuter, Farne, Moose und Pilze.
Der Boden des Tropischen Regenwaldes ist nährstoffarm. Wie können all diese Pflanzen dann dort wachsen?
Boden entsteht aus verwitterndem Gestein. Wärme und Feuchtigkeit sorgen dafür, dass viele chemische Prozesse ablaufen können. Das Ergebnis ist die Auflösung des Gesteins in kleine Teilchen (Partikel): Das ist der Boden. Auf dem Foto ist das der gesamte orangerote Bereich. Also nahezu alles.
Mit der Zeit siedeln sich dann Pflanzen und mit ihnen die Tiere an. Sie entstehen, wachsen und sterben. Bei ihrem Tod werden sie von Bakterien, Einzellern und vor allem Pilzen zersetzt und reichern den Boden mit organischem Material an. Regenwürmer und andere Tierchen wühlen im Boden herum und belüften ihn auf diese Weise.
Dieses organische Material gibt neuen Pflanzen die Möglichkeit zu wachsen. Dabei entziehen sie dem Boden organisches Material wieder - weil sie es zum Wachsen brauchen. Irgendwann sterben auch sie ab und werden zersetzt - und zwar aufgrund der Wärme und Feuchtigkeit sehr schnell. Sie geben dem Boden das organische Material zurück und neue Pflanzen nehmen sich das Material, können entstehen und wachsen - auch das passiert im Vergleich zu unseren Breiten sehr schnell. Der viele Regen würde sie auswaschen. Der Tropische Regenwald aber lebt aus sich selbst heraus. Alle Pflanzen wurzeln nah an der Oberfläche und bilden ein dickes Wurzelgeflecht aus. Pilze bilden zusätzlich ein dichtes Geflecht um die Wurzeln. Sie nehmen die Nährstoffe auf, die bei der Zersetzung entstehen, und geben sie sofort an die Pflanzen ab. Und die wachsen damit recht schnell und üppig.
Im Wesentlichen sind also die Nährstoffe des Tropischen Regenwaldes in den Pflanzen gespeichert und nicht im Boden. Wie man im Foto sieht, ist da quasi kein anderer als der orangerote Boden. Darin gibt es kaum Nährstoffe, die Nährstoffdecke oben ist sehr dünn (weil die von den üppig wachsenden neuen Pflanzen immer wieder weggenommen werden). Das ist ein sehr gut funktionierender Kreislauf. Es ist aufgrund der Schnelligkeit, mit der hier alles entsteht und wieder vergeht, weder möglich noch nötig, einen nährstoffreichen Boden aufzubauen. Man bezeichnet das auch als "Nährstoff-Falle".
Bei uns ist das ganz anders. Das liegt an den Jahreszeiten. Zersetzungen finden nur bei warmen Temperaturen statt. Im Winter ist es bei uns schlicht viel zu kalt. Die Mikroorganismen, die das organische Material (z.B. die Blätter der Laubbäume) zersetzen können, brauchen dafür Wärme. Die haben sie nur im Frühjahr und Sommer. Im Winter liegen dicke Schichten von Blättern, abgefallenen Früchten und Zweigen auf dem Waldboden und verrotten im Frühjahr. Diese Schicht bezeichnet man als Humus. Es sind die schwarze und gelbe auf dem Bild. Sie sind nährstoffreich und werden nur sehr langsam abgebaut. Der Stillstand in der Natur lässt die Nährstoffe dann in den Boden einsickern und sorgt so mit der Zeit für nährstoffreiche Böden. Durch die kalten Jahreszeiten in unserem Klima wachsen Pflanzen auch nicht so schnell. Immer im Winter legen sie eine Pause ein.
So sieht es aus, wenn im Tropischen Regenwald gerade einige Bäume gefällt werden (= Abholzen).
Warum die Menschen dort das tun? Zur Holzgewinnung. Die Holzarten aus den Tropen sind besonders haltbar, fest und vor allem billig sind. Blöd nur, dass sie keine neuen Bäume anpflanzen, um die gefällten zu ersetzen (= Aufforsten). Die gefällten Bäume sind dann einfach weg.
Das sollte uns klar sein, wenn wir das nächste Mal den Tisch aus Teakholz oder den Schrank aus Mahagoni haben wollen. Teak und Mahagoni sind Tropenhölzer. Mahagoni wird bereits seit Hunderten von Jahren genutzt und ist deshalb nur noch selten zu finden. Hier hat der Mensch schon längst das Aussterben vorbereitet. Und weil die Bäume für das Möbelstück gefällt wurden, ist nun ein Loch im Regenwald. Tropenhölzer sind gerade bei uns in den Industrieländern sehr beliebt für Möbel, Fussböden, Außenverschalungen von Gebäuden, Fenster oder sogar massiv im Strassenbau, z.B. als Lärmschutz. Du kannst Dir sicher denken, dass irrsinnig viele und große Schneisen in den Regenwald geschlagen werden müssen, um diese Nachfrage zu decken.
Warum nun aber ausgerechnet die Tropenhölzer und nicht einheimische Bäume - wir haben auch Wälder und wir pflanzen für viele Bäume, die gefällt werden, neue Bäume nach. Nun, Tropenhölzer haben 2 Besonderheiten, die unsere Bäume meist nicht haben:
Diese Besonderheiten sind wunderbar für Verarbeiter und Nutzer der Hölzer - nur leider überhaupt nicht für das Ökosystem Tropischer Regenwald!
So wie hier auf dem Bild sieht es nämlich aus, wenn man die Bäume fällt. Es ist karger, öder Boden übrig, der durch Wind und Wasser immer mehr weggeschwemmt wird. Das nennt man Erosion. Übrig bleibt dann recht schnell Gestein. Die Pflanzen am rechten Bildrand können sich nicht mehr halten, weil ihr Boden auch weggeschwemmt wird und verschwinden nach und nach ebenfalls.
Beim Kauf unserer Möbel sollten wir also unbedingt darauf achten, einheimische Hölzer zu verwenden. Das sind z.B. Fichte, Kiefer, Lärche, Douglasie, Buche, Eiche oder Robinie.
Es gibt aber neben der Holzgewinnung noch weitere Gründe, warum die Tropischen Regenwälder abgeholzt werden:
Das hat viele Folgen für das Ökosystem:
Das Ganze wird vor allem im Bereich des Ackerbaus zu einem Teufelskreis: Die Flächen werden durch Abbrennen des Regenwaldes (Brandrodung) geschaffen, um den Boden zu bewirtschaften. Der ist aber nicht sehr nährstoffreich und nach nur wenigen Jahren "ausgelutscht" - die Pflanzen und Bäume wachsen nicht mehr und bringen keine Ernte. Nun wird das nächste Stück Regenwald abgebrannt und das Dorf zieht dahin um. Bis auch diese Erde nur noch verbrannte Erde ist. So geht es immer weiter.
Ein besondern perfides Geschäft ist der Anbau von Palmöl. Du solltest Dich dringend darüber informieren!
Ich empfehle diese Seite oder dieses Video mit DGS. Mit allen anderen Rohstoffen, z.B. Kakao, Holz (siehe oben) oder Naturkautschuk, wird ebenso schlampig und umweltzerstörend umgegangen.
Auch dieses Wort hat einen Namensursprung. Es kommt aus dem Spanischen saba-na und heißt Grasland.
Geografisch geht im Norden und Süden der Tropische Regenwald allmählich in die Savanne über.
In der Savanne scheint die Sonne mit Wucht den ganzen Tag. Die Menge an Licht ist groß, um richtig viel Photosynthese zu betreiben. Das mögen Pflanzen.
Anders als im Regenwald ist es aber nicht immer regnerisch. Es wechseln sich vielmehr Regenzeit und Trockenzeit ab. Das beeinflusst natürlich, wann und wo Pflanzen wachsen - und auch, welche Pflanzen sich an dieses Nass-Trocken-Wechselbad angepasst haben. Es ändert sich im Vergleich zum Tropischen Regenwald die Vegetation. Innerhalb des Savannengebietes lassen sich drei feinere Vegetationszonen unterscheiden: Feucht-, Trocken- und Dornensavanne.
Die Feuchtsavanne schließt direkt an den Tropischen Regenwald an.
Hier dauert die Trockenzeit nur 3-5 Monate, im Rest des Jahres regnet es.
Die Gräser stehen dicht und gruppenweise sieht man Bäume und Sträucher: den immergrünen Galeriewald, flankiert von regengrünen Bäumen.
Beispielort: Rio de Janeiro, Brasilien
Die Trockensavanne schließt an die Feuchtsavanne an.
Die Trockenzeit ist schon größer und beträgt 5-7 Monate im Jahr. Die Gräser wachsen nur in der Regenzeit, sind weniger dicht, die Bäume stehen weiter auseinander und sind weniger hoch als in der
Feuchtsavanne. Hier ist der Lebensort des Affenbrotbaumes.
Beispielort: Tansania
Die Dornensavanne bildet den Übergang der Savanne zur Halbwüste.
Die Trockenzeit dauert hier 7-8 Monate, es ist also eher trocken als regnerisch. Gräser wachsen spärlich und nur in der Regenzeit. Es gibt viele Dornenbüsche, die dieser Savanne ihren Namen
gegeben haben. Es gibt nur wenige Baumarten, die hier leben können. Typisch ist die Schirmakazie.
Beispielort: Namibia
In den Savannen der Erde leben viele Nomadenvölker. Sie ziehen mit ihren Tieren (Kamele, Ziegen, Schafe und Rinder), die ihnen Nahrung und Kleidung liefern, dem Regen hinterher: Wo der Regen war, sind die Wasserlöcher gefüllt und es wächst Gras für die Tiere. Bleibt der Regen aus und die Wasserlöcher leer, müssen sie nach Wasser graben. Die Nomaden wandern mehrere Hundert Kilometer pro Jahr.
Hier ist ein Rätsel zum Thema Temperaturzonen der Erde.
Und hier eins zum Tropischen Regenwald.
Und noch eins zur Savanne.